Spitzenkandidatin der Grünen zu Besuch bei AsA

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Sie wollte sich ansehen, wie AsA für geflüchtete Jugendliche arbeitet: Katrin Göring-Eckardt, Spitzenkandidatin der Grünen bei der diesjährigen Bundestagswahl. Zusammen mit ihr kamen weitere hochrangige Vertreter*innen der Grünen, die sich für die Themen Flüchtlingspolitik und Kinderrechte engagieren: die Bonner Landtagskandidat*innen der Grünen – Doro Schmitz und Tim Achtermeyer – sowie die stellvertretende Vorsitzende der Grünen Bundestagsfraktion, Katja Dörner.

Doro Schmitz, Toupé Djallo, Katrin Göring-Eckardt, Sara Ben-Mansour, Katja Dörner, Bastian Zillig, Wasseem Daulatzi, Tim Achtermeyer

Das große Interesse an AsA zeigt, welch hohen Stellenwert die Partei Bündnis90/Die Grünen auf Bildungschancen für Flüchtlinge legt. Zitat Katrin Göring-Eckardt:

Die Integration der Geflüchteten ist kein Selbstläufer. Aber sie ist Aufgabe und Anspruch eines humanen Deutschlands. Sie ist eine Chance für mehr Wohlstand für alle und ein echter Job-Motor. Mehr Lehrerinnen und Lehrer, mehr Kita-Plätze, mehr günstige Wohnungen – davon werden alle etwas haben, auch die, die wenig verdienen.
(Quelle: www.goering-eckardt.de)

Toupé Djallo aus Guinea schilderte seine derzeitige Situation: Er hat eine Ausbildung angefangen, bekommt aber seinen Aufenthaltsstatus für die Dauer der Ausbildung nicht zuerkannt, obwohl er alle Voraussetzungen erfüllt, um diese sogenannte „Ausbildungsduldung“ zu erhalten.  Wer denn die Kosten für juristische Beratung und Vertretung durch einen Rechtsanwalt finanziere, wollte Göring-Eckart wissen. Er selbst, sagte Toupé, in Raten habe er schon mehrere hundert Euro abbezahlt.

 

Toupé Djallo, Katrin Göring-Eckardt

Wasseem Daulatzi aus Afghanistan darf in Deutschland bleiben. Er kam vor fünf Jahren aus Afghanistan. Sein Problem war die Wohnsituation: zusammen mit seinem damals ebenfalls minderjährigen älteren Bruder musste er drei Monate in einem Obdachlosenasyl nächtigen.  Zusammen mit viel älteren Männern, die viel Alkohol konsumierten und auch andere Drogen nahmen. Dann kam er für weitere drei Monate in ein Asylbewerberheim, bevor er endlich einen Platz in einer Jugendeinrichtung bekam. Schwer war das für ihn, denn morgens musste er wie alle anderen Kinder früh aufstehen und in die Schule gehen. Egal, wie seine Nacht gewesen war.

Wie sehen denn die Bedürfnisse von geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus, wollte Göring-Eckardt wissen: Unterscheiden sie sich von denen deutscher Kinder, die hier in einer Jugendeinrichtung untergebracht sind? Er würde sich mehr Zeit von den Betreuern wünschen, sagte Wasseem, der inzwischen sehr gut Deutsch spricht und eine Ausbildung macht.

Wasseem Daulatzi

Der Leiter des Ehrenamtszentrum, Bastian Zillig, und die Leiterin des Hit-Bewerbungszentrums, Sara Ben-Mansour, sprachen die aktuellen Schwierigkeiten an, mit denen die Mitarbeiter*innen von AsA bei ihrer alltäglichen Arbeit zu kämpfen haben:
– Die Ausbildungsduldung wird nicht erteilt, obwohl die Voraussetzungen dafür erfüllt sind
– Die Jugendhilfe endet mit dem 18. Geburtstag oder kurz danach
– Geflüchtete Jugendliche aus Afghanistan werden im Schnellverfahren abgelehnt
– Die Diskussion um sogenannte „hohe“ oder „niedrige“ Bleibeperspektive (was kein juristischer Begriff ist) vermindert die Chancen von Jugendlichen aus bestimmten Ländern auf einen Schulbesuch oder eine Ausbildung in Deutschland
– Die Zahl der Schulplätze in Bonn ist zu gering, die Wartezeit beträgt oft Monate und oft werden die Schulplätze nicht bedarfsgerecht zugewiesen
– Die Finanzierung der AsA-Projekte erhält wenig finanzielle Unterstützung durch die Stadt Bonn, obwohl staatliche Aufgaben – wie die Erteilung von Deutschunterricht, bis ein Schulplatz verfügbar ist – stattfindet
– Die Beratungsangebote für geflüchtete Jugendliche in Bonn sind nicht ausreichend.

Man müsse die Infrastruktur für Beratung und Begleitung der geflücheten Jugendlichen verbessern, so das Fazit von Göring-Eckart, damit man besser als in den Jahren 2015/16  auf steigende Flüchtlingszahlen vorbereitet sei und die Unterbringung und Integration besser gewährleistet sei. Katja Dörner fügte hinzu, dass sie persönlich und ihre Fraktion sich dafür einsetzen werden, dass geflüchtete Jugendliche in Jugendeinrichtungen zusammen mit deutschen Jugendlichen untergebracht werden, um ihnen das Ankommen und die Integration in Deutschland zu erleichtern.

Katja Dörner und Toupé Djallo

 

 

 

 

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